Einsatz von KI beim Personal Branding
So kann deine Personal Brand von ChatGPT profitieren
Künstliche Intelligenz (KI) revolutioniert, wie wir Content erstellen. Insbesondere im Bereich Personal Branding ist sie ein mächtiges Werkzeug, das Zeit spart, Kreativität anregt und ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Dieses Wissen ist aktuell nicht mehr „nice to have“ sondern fast schon essentiell, um nicht weitreichende Wettbewerbsnachteile zu erleiden. Aber: KI ist kein Allheilmittel. Es gibt auch Herausforderungen.
Folgende Fragen sind entscheidend für deine starke Personal Brand.
Wie behältst du die Kontrolle über deine Botschaft?
Wie stellst du sicher, dass deine Inhalte authentisch bleiben?
KI ist ein Werkzeug, kein Ersatz für die menschliche Kreativität und Empathie.
Auch wenn wir grundsätzlich noch am Beginn der Entwicklung von generativer KI stehen, haben die letzten 12 Monate gezeigt, welch eine Kraft von dieser neuen bzw. neu verfügbaren Ressource inzwischen ausgeht und wie rasant die Entwicklung voranschreitet. Millionen Anwender nutzen inzwischen ChatGPT & Co und schwanken zwischen Frust und Begeisterung.
Es geht darum, wie du KI sinnvoll und zielführend einsetzt, ohne deine Einzigartigkeit oder deine persönliche Note zu verlieren. Ich zeige dir, wie du das Beste aus beiden Welten – Mensch und Maschine – für deine Personal Brand herausholst. Bereit? Lass uns loslegen!
Probleme und Grenzen von ChatGPT
ChatGPT ist ein von OpenAI entwickeltes Sprachmodell, das auf Textverarbeitung und -generierung spezialisiert ist. Es basiert auf großen Mengen an Textdaten, die es während seines Trainings verarbeitet hat. Diese Datenbasis ermöglicht es, Muster in der Sprache zu erkennen und darauf basierend Antworten zu generieren.
Auch wenn ChatGPT bisweilen kreativ, lustig oder gar empathisch erscheint, hat „er“ kein eigenes Bewusstsein oder Verständnis und ist in keinster Weise wirklich intelligent: Er ist ein Assistent, der ein Sprachmodell nutzt und darauf programmiert ist, hilfreich und höflich zu sein. Er verarbeitet Informationen, die er zuvor "gelernt" hat. Im Grunde reiht Chat GPT einfach nur Wörter aneinander auf Basis von Statistik.
Chat GPT kann sich KEINE eigene Meinung bilden, kann NICHT die Bedeutung von Informationen ableiten, NICHT zwischen Ursache und Wirkung unterschieden und auch NICHT den Wahrheitsgehalt von Informationen einschätzen:
- Eingeschränkte Aktualität: ChatGPT hat nur Informationen bis zu seinem letzten Trainingszeitpunkt und kann keine aktuellen Ereignisse oder Daten berücksichtigen.
- Begrenztes Kontextverständnis: Es kann Schwierigkeiten geben, komplexe, mehrdeutige oder spezifische Kontexte vollständig zu erfassen.
- Fehlende persönliche Erfahrung: ChatGPTs Antworten basieren nur auf gelernten Informationen und Textmustern, da es keine eigenen Erfahrungen oder Gefühle hat.
- Möglichkeit von Fehlern: Vor allem bei spezialisierten Themen kann ChatGPT ungenaue Informationen liefern oder zu Missverständnissen führen.
- Ethische und sicherheitstechnische Einschränkungen: Gewisse Themenbereiche sind aufgrund ethischer und sicherheitstechnischer Vorgaben für ChatGPT tabu.
- Quellenüberprüfung: ChatGPT kann nicht einschätzen, ob die Quellen seiner Informationen zuverlässig und korrekt sind, was zu großen Ungenauigkeiten in den Antworten führen kann.
Trotz dieser (enormen!) Einschränkungen schreibt ChatGPT vom Stil her so, als würde er den Kontext verstehen und wirklich etwas wissen. Es kommt nicht selten vor, dass er halluziniert und sich komplette Sachverhalte schlicht „ausdenkt“.
Und genau hier entsteht das Problem: Sie mögen noch so plausibel klingen, die generierten Inhalte sind alles andere als qualitativ hochwertig. Sie enthalten jede Menge Fehler, falsche Rückschlüsse und manchmal schlicht „Bullshit“. Dies kann zu gewaltigen inhaltlichen Verzerrungen führen. Und wenn du solch einen Text in deinem Namen veröffentlichst, fällt dies auf deine Person zurück und beschädigt deine Reputation.
Daher rate ich unbedingt zu einem Faktencheck und einer manuellen Überarbeitung. Das geht natürlich nur, wenn du das Thema auch selbst beherrschst.
A fool with a tool is still a fool.
Beachte auch: ALLES, was ChatGPT an Meinungen generiert, ist dabei einer fremden Quelle (die nicht nachvollziehbar ist) entnommen, beruht also auf Trainingsdaten und ist schlicht „nachgeplappert“.
Potentiale ausschöpfen: Zeit sparen und besser werden
Trotz der oben aufgeführten Einschränkungen bieten KI-Tools und insbesondere ChatGPT eine riesige Quelle an Inspiration und Zeitersparnis.
Hier sind ein paar Beispiele, wofür du ChatGPT bei deiner Content Erstellung einsetzen kannst:
Content-Ideen: ChatGPT kann als Brainstorming-Tool verwendet werden, um neue Ideen und Themen für Blogposts, LinkedIn-Beiträge oder Newsletter zu generieren, die deine Personal Brand stärken.
Hooks generieren: Das Modell kann für deine Themen markante und aufmerksamkeitsstarke Headlines entwickeln.
Zusammenfassungen schreiben: ChatGPT kann dich wunderbar dabei unterstützen, gut klingende Summaries zu verfassen.
Texte kürzen oder optimieren: Das Modell eignet sich ideal dafür, deine Texte von unnötigen Füllwörtern zu befreien, Substantivierung oder Passivschreibweise zu eleminieren, weichmachende Adjektive zu ersetzen, etc.
Übersetzung von Inhalten: Das Modell kann bei der Übersetzung von Inhalten helfen und sicherstellen, dass Botschaften in verschiedenen Sprachen und Kulturen kommuniziert werden.
Und auch für strategische Überlegungen kannst du ChatGPT nutzen:
User-Fragen simulieren: ChatGPT kann typische Fragen entwickeln, die deine Zielpersonen an dein Thema haben.
Persona-Erstellung: Es kann dich dabei unterstützen, spezifische Personas auf Basis deiner Zielgruppen-Definition zu erstellen und auszuformulieren.
Entwicklung deiner Kommunikationsstrategie: Das Modell kann Unterstützung bei der Formulierung von Botschaften und der Entwicklung deiner konsistenten Kommunikationsstrategie bieten.
Sprach- und Schreibstil-Analyse: Es kann dabei helfen, den eigenen Schreibstil zu analysieren und zu verbessern, um sicherzustellen, dass die Kommunikation authentisch und markengerecht ist.
Smartes Prompting:
Ein „Prompt“ ist eine Anweisung, mit der du ChatGPT vermittelst, was es tun soll. Je genauer di diese Anweisungen formulierst, desto hochwertiger und einzigartiger werden deine Ergebnisse sein.
Gute Prompts sparen Zeit, da sie die Notwendigkeit mehrfacher Nachfragen reduzieren. Sie tragen wesentlich zu einer effektiveren und zufriedenstellenderen Interaktion mit der KI bei. Beachte: Selbst bei ausgeklügelten Prompts muss der generierte Text meist nachbearbeitet werden. Für hochwertige und einzigartige Texte braucht es sorgfältig erstellte Prompts UND die Überarbeitung des Outputs.
Beim Formulieren von Prompts für ChatGPT sind einige Punkte wichtig, um effektive und zufriedenstellende Antworten zu erhalten:
Möglichst wenig Raum für Interpretationen:
Klarheit und Präzision: Sei so klar und spezifisch wie möglich in deiner Fragestellung. Vage oder mehrdeutige Prompts können zu ungenauen oder irrelevanten Antworten führen.
Vollständigkeit: Gib alle relevanten Informationen an. Wenn du eine spezifische Antwort benötigst, stelle sicher, dass dein Prompt alle notwendigen Details enthält.
Zielorientierung: Sei dir über das Ziel deines Prompts im Klaren. Wenn du nach einer kreativen Idee, einer genauen Erklärung oder einem spezifischen Ratschlag suchst, formuliere deinen Prompt entsprechend.
Erwartete Antwortform: Die Art der gewünschten Antwort, wie z. B. eine detaillierte Erklärung, eine kurze Zusammenfassung, Ideenliste oder Ähnliches.
Direkte Fragen: Formuliere direkte Fragen, wenn du eine direkte Antwort erwartest. Umschreibungen oder indirekte Fragen können zu weniger zielgerichteten Antworten führen.
Anpassungsfähigkeit: Sei bereit, deine Prompts anzupassen oder zu präzisieren, falls die erste Antwort nicht deinen Erwartungen entspricht.
Möglichst viel Kontext zu deiner Personal Brand:
Ein gut definierter Kontext hilft ChatGPT, die Anfrage besser zu verstehen und eine passendere und genauere Antwort zu liefern. Trage daher alle wichtigen Rahmenbedingungen zusammen, die bei der Beantwortung der Frage berücksichtigt werden sollen:
Hintergrundinformationen: Wenn das Thema spezifisches Hintergrundwissen erfordert, stelle sicher, dass du dieses Wissen in deinem Prompt einbindest. Das hilft, Missverständnisse zu vermeiden.
Zweck der Anfrage: Was genau du mit der Antwort erreichen möchtest, sei es eine spezifische Information, eine Idee, eine Erklärung oder etwas anderes.
Relevante Details: Gib alle wichtigen Informationen an, die für das Verständnis der Frage oder des Themas erforderlich sind. Vermeide unwichtige Details, die die Klarheit der Anfrage beeinträchtigen könnten.
Strukturierter Aufbau: Präsentiere den Kontext in einer logischen und strukturierten Weise. Das erleichtert das Verständnis und ermöglicht eine präzisere Antwort.
Kontextuelle Einschränkungen: Wenn es Einschränkungen bezüglich des Themas, des Umfangs der Antwort oder spezifischer Anforderungen gibt, solltest du diese explizit erwähnen.
So kannst du deine eigene Tonalität als Personal Brand im Prompt ausdrücken
Um deine eigene Tonalität in einem Prompt auszudrücken, solltest du folgende Aspekte berücksichtigen:
- Wortwahl: Wähle Wörter, die deinen Stil und deine Persönlichkeit widerspiegeln. Benutze zum Beispiel formelle Sprache für einen professionellen Ton oder umgangssprachliche Ausdrücke für eine lockere Atmosphäre.
- Struktur des Satzes: Die Art, wie du Sätze formulierst, beeinflusst die Tonalität. Lange, komplexe Sätze können einen nachdenklichen oder akademischen Ton erzeugen, während kurze Sätze direkter und dynamischer wirken.
- Emotionale Ausdrücke: Verwende emotionale Sprache oder Ausrufe, um Enthusiasmus, Besorgnis oder andere Emotionen auszudrücken.
- Direktheit: Sei direkt und konkret in deiner Anfrage, wenn du einen selbstbewussten Ton vermitteln möchtest. Für einen explorativen Ton kannst du Fragen offen und neugierig formulieren.
- Persönliche Ansprache: Die Verwendung von „Ich“ oder „Wir“ kann helfen, eine persönlichere Verbindung herzustellen und deine eigene Perspektive einzubringen.
- Humor und Wortspiele: Wenn es zu deinem Stil passt, kannst du Humor oder Wortspiele einsetzen, um einen spielerischen oder ironischen Ton zu erzeugen.
Indem du diese Elemente in deinen Prompts integrierst, kannst du dafür sorgen, dass deine Anfragen nicht nur informativ, sondern auch in deiner eigenen Tonalität verfasst sind.
Überlegungen zum Datenschutz und Umgang mit sensiblen Daten
Zuerst solltest du bedenken, dass alles, was du in ChatGPT eingibst, potenziell von OpenAI zur Verbesserung des Systems verwendet wird. Daher ist es ratsam, keine persönlichen Informationen, vertrauliche Daten, Geschäftsgeheimnisse oder sensible Inhalte zu teilen. Es ist wichtig, dass Nutzer sich der Datenspeicherung und -nutzung bewusst sind, um ihre Privatsphäre zu schützen.
Und auch wenn ChatGPT keine direkten Daten speichert, die es erlauben, Nutzer zu identifizieren, ist es möglich, dass Informationen in aggregierter oder anonymisierter Form für Analysezwecke genutzt werden. Im Zweifelsfall solltest du auf die Eingabe solcher Informationen verzichten, um deine Daten und die deiner Klienten oder Kontakte zu schützen.
Fazit
Chat GPT ersetzt dich nicht, kann dich aber spürbar entlasten und wirklich außergewöhnlich gute Ergebnisse für dich erzielen. Solange du Folgendes beachtest:
Verständnis der Grenzen: Kenne die Einschränkungen von ChatGPT, wie begrenzte Aktualität der Informationen, eingeschränktes Kontextverständnis und die Unfähigkeit, Quellen zu überprüfen.
- Klare Kommunikation: Formuliere deine Fragen oder Anweisungen so klar und präzise wie möglich, um Missverständnisse und Fehlinterpretationen zu vermeiden.
- Überprüfung der Antworten: Sei kritisch und überprüfe die von ChatGPT gelieferten Informationen, besonders bei spezialisierten oder wichtigen Themen.
- Kreative Nutzung: Nutze ChatGPT als Werkzeug zur Ideenfindung oder zum Brainstorming, wobei die endgültige Entscheidung und Überprüfung bei dir liegen sollte.
- Vermeidung von Annahmen: Gehe nicht davon aus, dass ChatGPT implizite Annahmen oder Hintergrundwissen zu deiner Fragestellung hat. Erkläre den Kontext, wenn nötig.
- Vermeidung sensibler Themen: Vermeide Fragen zu ethisch sensiblen, rechtlich heiklen oder sicherheitsrelevanten Themen, da ChatGPT hierzu eingeschränkt oder gar nicht antworten kann.
- Geduld und Anpassungsfähigkeit: Sei geduldig und vor allem bereit, deine Anfragen anzupassen oder zu präzisieren, falls die erste Antwort nicht deinen Erwartungen entspricht.
👉 Die hier genannten Tipps sind in Teilen auch Bestandteil meiner Positionierungs-Workshops und kommt in angepasster Form auch beim Personal Branding und in meinem Personal Branding Coaching zum Einsatz.